Übersicht
Schiffshypothek
Eine Schiffshypothek ist ein der Hypothek im Grundstücksrecht entsprechendes Sicherungsmittel zugunsten der Bank. Hierdurch wird ihr der Fondsgesellschaft ausgereichtes Darlehen abgesichert. Im Falle einer Veräußerung oder Versteigerung des Schiffes wird die Bank aus dem Erlös zumeist noch befriedigt, während die ungesicherten Kommanditisten nicht selten leer ausgehen.
Schlussgewinn
Dem Versicherungsnehmer stehen in den letzten Versicherungsjahren die Gewinnanteile zu, die durch die zeitlich verzögerten Entnahmen aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung verspätet zur Auszahlung gelangen. Daher wird meist bei Versicherungsende ein Schlussgewinnanteil fällig.
Schüttgut
Schüttbare Güter, wie z.B. Getreide, Kohl, Erz, Kies, Sand oder Steine.
Smoothing
Ein von britischen Versicherungsgesellschaften entwickeltes Glättungsverfahren. Anstatt in guten Börsenjahren die ganzen Erträge auszuschütten, werden sogenannte Schwankungsreserven zurückbehalten. Diese Rücklagen werden eingesetzt, um damit schlechtere Kapitalmarktentwicklungen zu kompensieren. Dadurch wird eine stabile Wertentwicklung der Verträge angestrebt. Die gebildeten Reserven müssen den Kunden vollständig zugerechnet werden, dienen bei intransparenten Konstruktionen allerdings auch zur Quersubventionierung.
Solvabilität
Solvabilität bezeichnet die Eigenmittelausstattung eines Versicherungsunternehmens. Die Solvabilitätsmarge umfasst die Eigenmittel, die zur Sicherstellung der dauernden Erfüllbarkeit der Versicherungsleistungen notwendig ist.
Stille Reserven
Werte, die aus der Bilanz eines Vermögenswertes nicht ersichtlich sind und häufig durch Unterbewertung von Aktiva entstehen. Ursache können insbesondere Abschreibungen sein. Wird eine Immobilie z.B. zu Anschaffungskosten von 1 Million Euro erworben und nach dem Regelsatz von 2% p.a. abgeschrieben, erscheint in der Bilanz nur noch ein Erinnerungswert von 1 Euro, obwohl der Wert der Immobilie vielleicht sogar deutlich über den Anschaffungswert gestiegen ist.
Suez-Max-Tanker
Rohöltanker, der früher bei maximaler Beladung den Suezkanal noch passieren konnte. Heute Bezeichnung für Tanker von 120.000 bis 200.000 tdw. Der Begriff und die Größenzuordnung sind geblieben, obwohl inzwischen nach dessen Ausbau noch größere Tanker den Suezkanal passieren können.
TEU (twenty-food equivalent unit)
Containergrößeneinheit (20-ISO) "14 t homogen" ist das Standardmaß, um Gewicht zu messen. Es wird unterstellt, dass jeder Standardcontainer mit 14 Tonnen beladen ist. Beide Angaben zusammen ermöglichen erst eine Einschätzung der Belastbarkeit des Schiffes.
Thesaurierung
Der auf Fondsebene erzielte Gewinn wird nicht an die Gesellschafter ausgeschüttet, sondern zur Erhöhung des Eigenkapitals verwendet (thesauriert). Dadurch steigt der Anteilswert der Gesellschafter.
Tilgung
Ab- oder Rückzahlung eines Darlehens.
Todesfallsumme
Die mit dem Versicherer vereinbarte Summe, die im Falle des Todes der versicherten Person an den Bezugsberechtigten geleistet wird.
Tonnagesteuer
Seeschifffahrtsgesellschaften haben die Möglichkeit, zu einer pauschalen Gewinnermittlung zu optieren. Zielsetzung der Tonnagesteuer ist eine Stärkung des Schifffahrtsstandortes Deutschland. Voraussetzung ist u.a., dass die Bereederung des Schiffes aus Deutschland zu erfolgen hat und das Schiff im Wirtschaftsjahr überwiegend in das inländische Schiffsregister eingetragen ist. Unter dem Anwendungsbereich der Tonnagesteuer wird anstelle des tatsächlichen Gewinns oder Verlustes der steuerliche Gewinn pauschal ermittelt. Grundlage der Pauschalisierung ist die Nettoraumzahl, also die "Größe" des Schiffes. Daraus resultiert ein sehr geringes - in jedem Fall aber positives - steuerliches Ergebnis für die Gesellschaft und damit sehr geringe Steuern für die einzelnen Gesellschafter während der Betriebsphase.
Totalverlust
Verlust des gesamten investierten Kapitals des Anlegers (Einlage).
Tragfähigkeit
Zuladefähigkeit eines Schiffes in Gewichtstonnen (tdw = tons deadweight). Ein Teil der Zuladefähigkeit (ca. 5 bis 10%) ist durch Treibstoffe, Ausrüstungen etc. gebunden.
Treugeber
Person, die Eigentum an Sachen und/oder Rechten auf einen Treuhänder überträgt, so dass diesem im Rechtsverkehr die volle Rechtsstellung eines Eigentümers verliehen wird.
Treuhänder
Person, die fremdes Eigentum im eigenen Namen, aber für fremde Interessen verwaltet. Der Treuhänder unterliegt gegenüber dem Treugeber im Innenverhältnis bestimmten Einschränkungen, ist im Außenverhältnis allerdings unbeschränkt handlungsfähiger Eigentümer.
Überschussbeteiligung
Überschüsse bei Lebensversicherungsunternehmen entstehen durch eine rentable Anlage der Beiträge und dadurch, dass weniger Todesfälle eintreten als im Rahmen der Beitragskalkulation angenommen wurde. Nahezu der gesamte Überschuss wird als Überschussbeteiligung an die Versicherungsnehmer weitergegeben.
Value added
Strategie des Aufkaufens bestehender, meist unterbewerteter Liegenschaften und deren Neupositionierung am Markt durch Revitalisierung, Mieterwechsel oder Imageaufbesserung.
Veräußerungsgewinn
Betrag, um den der Veräußerungspreis nach Abzug der Veräußerungskosten die Anschaffungskosten übersteigt.
Verlustzuweisung
Anteilige Übertragung des steuerlichen Jahresverlustes eines Fonds auf die Kapitalanleger.
Weiche Kosten
Kosten z.B. für die Projektierung und Emission, für die Kapitalbeschaffung, für Steuer- und Rechtsberatung, für Gutachten, für Prospektprüfung und Mittelverwendungskontrolle, für die Treuhänder etc. Diese Kosten belaufen sich bei geschlossenen Fonds regelmäßig auf 20-25% des gezeichneten Kapitals und sind letztlich der Preis für die eigene Bequemlichkeit des Anlegers, der sich nicht selbst um seine Kapitalanlage kümmern kann oder will. In Höhe der Weichkosten schlägt sich die Einlage des Kommanditisten nicht im Investitionsobjekt (Immobilie, Schiff etc.) wider und steht damit nicht zur Erzielung von Einkünften zur Verfügung.
Zeichnungsfrist
Frist, innerhalb derer das vorgesehene Fondskapital von Anlegern zugesagt worden sein muss. Der Zeitpunkt ist abhängig vom Mittelzufluss in den Fonds und kann daher nicht exakt vorhergesagt werden. In einen geschlossenen Fonds kann kein weiteres Kapital investiert werden.
Zinsfestschreibung
Zeitraum, in dem der für ein Darlehen zu entrichtende Zins in bestimmter Höhe vertraglich festgeschrieben ist.
Zweitmarkt
Inoffizieller Markt für "gebrauchte" Anteile an geschlossenen Fonds. Ein amtlicher Markt (Börse) existiert hierfür nicht.